Wanderung zur türkisblauen Laguna 69 auf 4.600 Meter

Was du hier findest

Nach über einem Monat in den USA entschied ich mich nach Peru weiter zu reisen. Ich landete in Perus Hauptstadt Lima und verbrachte eine ganze Woche in der Stadt. Neben ein paar Sehenswürdigkeiten die ich mir hier angesehen hab, hab ich meine Zeit auch dafür investiert, ein wenig mehr über Peru zu erfahren, denn die meist gestellte Frage die ich hier erhalten hab war »Warst du schon bei Machu Picchu?« und ich dachte mir jedes mal wieder »Peru hat doch mehr zu bieten als nur Machu Picchu«. Ich setzte mich also an meinen Laptop und fing an zu recherchieren. Und bald schon war mir klar, »ich reise in den Norden Perus«.

Ich hab mir also einen Bus in die nächste Stadt im Norden gebucht und zwar in die Stadt Huaraz.

Die Stadt Huaraz

Warum Huaraz? Huaraz ist Ausgangspunk für unzählige Wanderungen in den Anden und ich liebe wandern. Das einzige Problem dabei ist, dass Huaraz bereits auf über 3.000 Meter liegt und die umliegenden Berge noch höher sind und ab einer Höhe von 2.500 Meter kannst du höhenkrank werden, wenn du dich nicht richtig akklimatisierst.

Höhenkrankheit in Peru

Ab 2.500 Meter Höhe wirkt sich die dünner werdende Luft, spürbar auf unseren Körper aus. Die ersten Anzeichen dafür sind Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit, Müdigkeit und erhöhter Puls durch schnellere Atmung.

Damit du nun nicht Höhenkrank wirst, musst du dich an diese Höhe erst einmal gewöhnen, das nennt man »Akklimatisierung«. Wenn es möglich ist, dann reist du beispielsweise auch schon mit dem Bus in höher gelegene Städte an, damit sich dein Körper während der Fahrt bereits an die Höhe gewöhnen kann. Trinke viel Wasser oder den peruanischen Koka-Tee, du kannst dir auf dem Markt auch Koka-Blätter kaufen, diese Kauen und dabei den Saft aus den Blättern ziehen.

Im Normalfall sollte es dir in 1 – 2 Tagen wieder gut gehen, dann kannst du eine kleine Wanderung mit ein paar wenigen hundert Höhenmetern machen, um zu sehen ob du dich ausreichend akklimatisiert hast.

Ganz einfach, du schaust dir die Stadt Huaraz an. Das Zentrum von Huaraz ist nicht sonderlich groß und du kommst zu Fuß überall hin. Schau dir auf jeden Fall den Plaza de Armas an, das solltest du übrigens in jeder Stadt in Peru machen und auf einem der Märkte kannst du dir auch gleich noch dein Essen für die nächsten Tage kaufen.

Ob du dich richtig akklimatisiert hast, kannst du am besten bei einer Wanderung mit wenigen Höhenmetern feststellen, die meisten wandern dafür den Wilcacocha Trail. Er liegt etwas außerhalb der Stadt und ist mit dem Collectivo ganz einfach zu erreichen.

Ich hab mich für eine Tour zur Laguna Parón entschieden.

Und wenn bei deiner Wanderung keine Symptome mehr auftreten und du nur normal aus der Puste kommst, dann kannst du dich an richtige Wanderungen trauen.

Laguna Parón

Ich nutze die Tour zur Laguna Parón um rauszufinden, ob ich mich richtig akklimatisiert hab. Ich spürte zwar keine Symptome bei meiner Ankunft, hab mich aber trotzdem zwei Tage ausgeruht, denn sicher ist sicher.

Die Tour zur Laguna Parón

Um halb 9 Uhr morgens wurde ich von einem Minivan, direkt vor meinem Hostel, abgeholt. Es saßen bereits ein paar Leute im Van, ich begrüßte sie und stieg ein. Wir hielten noch an zwei, drei weiteren Unterkünften, bis der Minivan voll war.

Die Fahrt dauerte knapp 4 Stunden, inklusive kurzem Zwischenstopp und Reifenpanne, dann erreichten wir den Parkplatz direkt an der Laguna Parón. 20 Minuten später stand ich auch schon oben am Aussichtspunkt und hatte einen spektakulären Blick auf die Laguna Parón und die umliegenden schneebedeckten Berge.

Die Tour kannst du entweder bei einem Touranbieter in der Stadt oder direkt in deinem Hostel buchen und sie kostet ungefähr 15,00 €. Da sich die Laguna Parón im Nationalpark Huascarán befindet, kommen noch Nationalparkgebühren von knapp 1,50 € hinzu.

Wanderung zur Laguna 69

Warten in der Dunkelheit

Zwei Tage Akklimatisierung und eine Tour zur Laguna Parón später, ist es heute endlich soweit und es geht zur Laguna 69, einem türkisblauen Gletschersee auf 4.600 Meter.

Die Sonne wird erst in ein paar Stunden aufgehen, also stehe ich um 5 Uhr morgens im Dunkeln vor meinem Hostel. Dick eingepackt warte ich auf den Minivan der mich abholen wird und keine fünf Minuten später ist es auch schon so weit und ich steige in den Van.

Wir fahren los und halten nach drei Stunden an einem kleinen Gasthaus. Mit vollem Magen eine mehrstündige Wanderung auf 4.600 Meter machen wollte ich nicht, daher gab es für mich einfach einen Kaffee, wie sollte es bei mir auch anders sein. Um kurz vor neun haben wir dann unser Ziel erreicht, den Startpunkt der Wanderung.

Peru Wanderung Laguna 69

Die Wanderung geht los

Punkt 9 Uhr und ich fing an zu laufen, direkt in die atemberaubend schöne Landschaft die nun vor mir lag. Eine halbe Stunde führte mich der gemütliche Weg, quer durch ein Tal, direkt entlang eines Flusses und dann begannen die ersten Höhenmeter.

Peru Wanderung zur Laguna 69
Peru Wanderung zur Laguna 69

Vor mir ein Wasserfall, hinter mir ein Wasserfall, ringsherum Berge und dahinter Gletscherberge. Schöner könnte die Landschaft kaum sein. So wanderte ich den steinigen Weg ungefähr eine Dreiviertelstunde nach oben, bis ich an einem kleinen Bergsee ankam.

Der Weg war bis hierher zwar noch nicht wirklich anstrengend, aber man merkte, wie die Luft hier oben nochmals dünner wurde. Ich nutzte daher kurze Fotostopps als kleine Pausen, trank etwas Wasser, atmete tief durch und weiter ging es.

Der letzte steile Anstieg

Den kleinen Bergsee lies ich vor etwa 15 Minuten hinter mir, wanderte gemütlich durch ein weiteres Tal und stand nun, vor dem hoffentlich letzten steilen Anstieg.

Hier oben hatte die Sonne richtig Kraft, denn trotz des leichten Windes, war es angenehm warm. Probleme mit der dünnen Luft zeigten sich bisher auch nicht, ich hab mich daher richtig akklimatisiert oder es liegt einfach daran, dass in ich den Alpen wohne.

Peru Wanderung Laguna 69
Peru Wanderung zur Laguna 69

Da waren´s nur noch zwei. Hinter mir ein junger Peruaner und vor mir ein leerer Wanderweg, denn alle anderen haben wir hinter uns gelassen. Einen Schritt vor den anderen setzend wanderte ich den steilen Zick Zack Weg nach oben. Der junge Peruaner, der in seiner Jogginghose und seinen Turnschuhen aussah, als wäre das seine erste Wanderung, nahm dann einfach die Abkürzung, sprich steil gerade den Abhang rauf. Ich war zwar noch fit und der letzte Anstieg ging auch noch, aber das was der da macht, wäre dann nicht mehr drinnen gewesen. Respekt!

Nach einer halben Stunde im Zick Zack, wo ich irgendwann nach gefühlt jeder Kurve dachte »und jetzt hinter dieser Kurve stehst du definitiv vor der der Lagune«, war es dann auch soweit und etwa 100 Meter vor mir sah ich das erste türkisblaue Wasser der Laguna 69. Geschafft.

Das Ziel auf 4.600 Meter

Bis der Rest unserer Gruppe und Leute aus anderen Gruppen eintrafen, hatten wir die Laguna 69 einfach für uns alleine. Ich suchte mir ein gemütliches Plätzchen, setzte mich und konnte kaum glauben, dass ich wirklich hier bin. Hier in Peru, in den Anden auf 4.600 Meter, hier bin ich gerade, schaue auf kristallklares, türkisblaues Wasser, einen Wasserfall, eine Felswand, Gletscher und schneebedeckte Berge.

Peru Laguna 69

Ein weiterer Wanderer kam, hinter ihm noch einer und dann immer mehr. Alle suchten sie sich ein Plätzchen, schauten sich das funkelnde türkisblaue Wasser der Lagune 69 an und waren sicherlich genauso stolz auf sich selber, wie ich es auf mich war.

Die Laguna 69 liegt, wie über 400 andere Lagunen, im Nationalpark Huascarán. Als der Nationalpark 1975 gegründet wurde und alle im Nationalpark befindenden Lagunen auf eine Liste aufgenommen wurden, erhielten alle Lagunen ohne Namen eine Nummer. So wurde aus der namenlosen Lagune, die Laguna 69.

Start der Tour zur Laguna 69 ist meistens gegen 5 Uhr, dabei ist es egal bei welchem Touranbieter du buchst, denn schlussendlich sitzt du sowieso mit Leuten im Minivan die beispielsweise, wie ich, über ihr Hostel gebucht haben und das Hostel wiederum bucht einfach irgendwo, wo gerade Platz ist.

Nachdem alle für die Wanderung abgeholt wurden, geht erstmal eine Liste im Van rundherum, da musst du dich eintragen. Achtung! Dafür brauchst du auch deine Passnummer. Das ist in Peru ganz normal, denn wenn der Bus in eine Polizeikontrolle kommt, muss der Fahrer nachweisen, dass er hier mit einer Tour unterwegs ist.

Mit dabei ist ein Guide, der den Tagesablauf erklärt, interessante Informationen raushaut und immer schaut, dass die Gruppe vollzählig ist und niemand verloren geht.

Erster Stopp ist gegen halb 8 Uhr in einem Gashaus wo du auf eigene Kosten frühstücken kannst. Danach geht es mit dem Bus weiter bis man gegen 9 Uhr am Startpunk der Wanderung ankommt.

Von hier aus kannst du in deinem eigenen Tempo wandern, musst auf niemanden warten und niemand muss auf dich warten. Der Guide gibt euch lediglich ein paar Anhaltspunkte.

  • Distanz bis zur Lagune 69 » 7 km
  • Wanderung zur Lagune 69 » 3 Stunden
  • Aufenthalt an der Lagune 69 » 1 Stunde
  • Wanderung zurück zum Van » 2 Stunden
  • Abfahrt vom Parkplatz » Punk 15 Uhr

 

So hast du einen guten Anhaltspunkt, wie lange du unterwegs sein wirst und wie gut du in der Zeit liegst. Ich war beispielsweise in 2 Stunden oben an der Lagune 69 und hatte dann auch 2 Stunden Zeit, dort zu bleiben.

Die Tour kannst du entweder bei einem Touranbieter in der Stadt oder direkt in deinem Hostel buchen und sie kostet ungefähr 15,00 €. Da sich die Laguna 69 im Nationalpark Huascarán befindet, kommen noch Nationalpark- und Wandergebühren von knapp 8,00 € hinzu.

  • warme Kleidung » 5 Uhr morgens in Huaraz kann nämlich ganz schön kalt sein
  • Kappe und Schal » ich brauchte beides gegen die Kälte, ansonsten eine Kappe als Sonnenschutz, wenn du empfindlich bist
  • Regenjacke
  • Trekking- oder Wanderschuhe
  • Sonnencreme » in dieser Höhe bekommst du wesentlich schneller einen Sonnenbrand
  • Kamera

 

In meinem Beitrag »12. Weltreise Packliste« kannst du nachlesen was ich alles mit dabei hab. Damit du auf deiner Reise nichts wichtiges vergisst und auch einen Überblick behältst, was du bereits hast und was du noch besorgen willst, kannst du dir meine Checkliste • Packliste für die Weltreise speichern.

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