Reiseplanung von A-Z

08. Reiseimpfungen

Vorweg, in diesem Beitrag liest du keine Vor- und Nachteile einer Impfung, auch nicht, ob ich dir zu einer Impfung rate oder abrate. Hier erhältst du lediglich Vorabinformationen. Bevor du dich für deine Weltreise impfen lässt, ist sowieso ein Beratungsgespräch bei einem Facharzt notwendig. Was gibt es hier nun zu lesen?

  • Allgemeine Informationen zu Reiseimpfungen 
  • Welche Impfungen gibt es?
  • Wogegen gibt es keine Impfungen?
  • Reiseapotheke
reiseplanung weltreise impfungen
Gut zu Wissen

01. Allgemeine Informationen zu Reiseimpfungen

Impfungen

Impfungen schützen vor Infektionskrankheiten und sollen uns Menschen vor lebensbedrohlichen Erkrankungen schützen, denn einige Krankheiten können sogar tödlich verlaufen. Viele Infektionskrankheiten die in Österreich nur noch selten vorkommen, sind in andern Ländern immer noch weit verbreitet. Zudem haben Impfungen das Ziel, Krankheiten auszurotten.

Wo lasse ich mich impfen?

Bevor du dich impfen lässt ist ein Beratungsgespräch bei einem Facharzt, am besten gleich bei einem Facharzt für Reise- und Tropenmedizin notwendig.

Du wirst nicht nur über jede Impfung genau aufgeklärt, sondern erfährst auch, welche Impfung für dich persönlich Sinn macht und welche nicht. Dabei spielen folgende Kriterien eine Rolle.

  • Reiseziel und Zeitpunkt
  • Reisedauer
  • Reisestil

 

Gelbfieberimpfungen dürfen nur an offiziellen Impfstellen durchgeführt werden, da nur diese vom Gesundheitsministerium genehmigten Impfstellen berechtigt sind, eine Gelbfieberimpfung im internationalen Impfpass einzutragen und zu bestätigen. Daher empfehle ich dir, die Impfberatung auch gleich bei einer dieser offiziellen Impfstellen einzuholen. Solltest du keine Gelbfieberimpfung benötigen, lass dir trotzdem alle Impfungen in einem internationalen Impfpass eintragen, da dieser mehrsprachig ist und in anderen Ländern gelesen werden kann.

Zeitplan für Impfungen

Für manche Impfungen fallen mehrere Impftermine an und andere Impfungen entfalten ihre volle Wirkung erst einige Zeit später, daher würde ich mich frühzeitig um ein Beratungsgespräche bei einem Facharzt kümmern.

Ich empfehle dir bereits 6 Monate vor deiner Weltreise ein Beratungsgespräch zu vereinbaren und mit den Impfungen anzufangen, dann kannst du diese auch gut über mehrere Monate aufteilen.

Kosten

In Österreich werden keine Kosten von der Österreichischen Gesundheitskasse übernommen, du trägst die Kosten für Impfungen daher selber.

In Deutschland hingegen, werden fast alle Kosten von der Krankenkasse übernommen, am besten informierst du dich direkt bei deiner Versicherung, für welche Impfungen die Kosten übernommen werden.

02. Welche Impfungen gibt es?

Hier unterscheide ich zwischen Standardimpfungen, die wir vermutlich alle in unserer Kindheit schon einmal erhalten haben und immer wieder mal aufgefrischt werden sollten und den Reiseimpfungen.

02.1. Standardimpfungen

Diphtherie - Tetanus - Keuchhusten - Polio

Ich fasse diese Krankheiten hier unter einem Punkt zusammen, da die Impfung nach der Grundimmunisierung, mittels eines Impfstoffes aufgefrischt wird. In Österreich zählen diese Impfungen zu den Empfehlungen des Impfplans Österreich, daher werden die meisten von uns bereits die Grundimmunisierung und eine erste Auffrischung erhalten haben.

Gebiet
weltweit

Übertragung
Diphtherie wird durch Bakterien von Mensch zu Mensch übertragen. Auch gesunde Menschen ohne Symptome können die Bakterien in sich tragen und über die Atemluft übertragen.

Tetanus wird durch Tetanusbakterien hervorgerufen. Diese befinden sich häufig in Holz oder Erde, auch Blumenerde, sowie in Pferdemist oder Ausscheidungen von Hunden. Die Übertragung kann bereits durch kleine Kratzer, Schnittwunden oder Schürfwunden erfolgen.

Keuchhusten oder auch Pertussis wird durch Bakterien hervorgerufen und ist eine hoch ansteckende Infektionskrankheit. Die Ansteckung erfolgt durch die Atemluft.

Polio, Poliomyelitis oder umgangssprachlich einfach Kinderlähmung ist eine Viruskrankheit, die durch verunreinigtes Wasser in den Mund oder über die Atemluft, in deinen Körper gelangen kann.

Folgen
Im schlimmsten Fall enden diese Krankheiten mit dem Tod

Impfschutz
10 Jahre, danach sollte sie aufgefrischt werden

Kosten
ich bezahlte 30,00 € für die Auffrischung

Hepatitis A und B

In Österreich zählen auch diese Impfungen zu den Empfehlungen des Impfplans Österreich, daher werden die meisten bereits eine Grundimmunisierung erhalten haben.

Gebiet
Afrika, Asien, Mittel- & Südamerika, Osteuropa

Übertragung
Hepatitis A wird meist durch verunreinigte Gegenstände auf Toiletten, mangelnde Hygiene und Nahrungsmittel, wie verunreinigtes Wasser, übertragen. Die Infektion tritt meistens in Ländern mit niedrigen Hygienestandards auf.

Hepatitis B wird durch Körperflüssigkeiten übertragen. Die Übertragung kann sowohl direkt als auch indirekt über verunreinigte Gegenstände übertragen werden.

Folgen
Gelbsucht und Leberschäden

Impfschutz
20 Jahre, dann kannst du mit deinem Arzt über eine Auffrischung für Hepatitis A sprechen, Hepatitis B musst du im Normalfall nicht mehr auffrischen

Kosten
ich bezahlte 51,00 € für die Hepatitis A Auffrischung

Achtung!

Solltest du keine Hepatitis A und B Impfung haben, dich aber dagegen impfen lassen, dann musst du für 3 Impfungen mindestens 6 Monate einplanen.

02.2. Reiseimpfungen

Gelbfieber

In einigen Ländern ist eine Gelbfieberimpfung für die Einreise vorgeschrieben. Die Impfung solltest du mindestens 10 Tage vor der Abreise erhalten haben. Solltest du aus einem Gelbfieber betroffenen Gebiet in ein anderes Land weiterreisen, kann es sein, dass du für die Einreise deinen internationalen Impfpass mit der eingetragenen Gelbfieberimpfung vorlegen musst.

Gebiet
Afrika, Mittel- & Südamerika

Übertragung
Gelbfieber wird durch Stechmücken übertragen.

Folgen
Hohes Fieber, Schüttelfrost, Kopf- und Gliederschmerzen und im Anschluss können noch verschiedene Organe geschädigt werden. 

Impfschutz
grundsätzlich lebenslang (alte Regelung bis 2016, waren 10 Jahre Impfschutz), daher empfiehlt es sich, bei Reisen in besonders betroffene Gebiete, sich vorab zu informieren, ob eine Impfauffrischung notwendig ist

Kosten
ich bezahlte 54,00 €

Typhus

Gebiet
Afrika, Asien, Mittel- & Südamerika

Übertragung
Typhusbakterien werden über verunreinigte Nahrung und unreinem Wasser aufgenommen. In besonders betroffenen Ländern sollten daher Nahrungsmittel die nicht geschält oder gekocht sind, vermieden werden.  

Folgen
Hohes Fieber, Kopfschmerzen, Verstopfung

Impfschutz
3 Jahre

Kosten
ich bezahlte 29,00 €

Tollwut

Gebiet
weltweit

Übertragung
Tollwut ist eine Erkrankung des Zentralnervensystems und wird durch den Biss oder Speichel infizierter Tiere auf uns Menschen übertragen. 

Folgen
Wird Tollwut nicht umgehende behandelt, endet die Krankheit mit dem Tod.

Impfschutz
Auffrischung nach 1 Jahr, danach alle 3 – 5 Jahre (lass dich von deinem Arzt beraten, wann eine Auffrischung Sinn macht)

Kosten
ich bezahlte 78,00 € pro Impfung (3 Impfungen)

Achtung!

Nach einer möglichen Infektion, muss die Wunde umgehend mit Seife und Wasser ausgewaschen werden, wenn möglich auch desinfiziert. Danach geht´s auf direktem Weg zum Arzt.

Du hast keinen bestehenden Tollwut Impfschutz, dann erhältst du innerhalb von 28 Tagen, 5 Impfungen für die Immunisierung. Bei schweren Verletzungen erhältst du noch 2 weitere spezielle Impfstoffe.

Du hast bereits einen bestehenden Tollwut Impfschutz, dann erhältst du innerhalb von 3 Tagen, 2 Impfungen. 

Japanische Enzephalitis

Gebiet
Südostasien

Übertragung
Japanische Enzephalitis wird durch Stechmücken übertragen. 

Folgen
Leichte Kopfschmerzen und niedriges Fieber. In schlimmen Fällen kann es zu weiteren Symptomen wie Bewusstseinsstörungen und Lähmungen kommen. Es entwickelt sich eine Gehirnentzündung die bis zum Tod führen kann.

Impfschutz
Auffrischung nach 1 – 2 Jahren, danach wird von einem Schutz über 10 Jahre ausgegangen

Kosten
ca. 190,00 € pro Impfung (2 Impfungen)

03. Wogegen gibt es keine Impfungen?

Es gibt auch Krankheiten wogegen es noch keine Impfungen gibt. Beispielsweise Malaria und das Dengue-Fieber.

Malaria

Malaria ist eine der häufigsten und gefährlichsten Tropenerkrankungen. Zum Schutz vor Malaria stehen Medikamente zur Verfügung, problematisch ist jedoch, dass einige Erreger bereits resistent gegen die Wirkstoffe geworden sind. Die Entwicklung von Malariaimpfstoffen ist daher eine große Herausforderung.

Gebiet
Afrika, Mittel- & Südamerika, Südostasien

Übertragung
Malaria wird durch den Stich der weiblichen Anopheles Mücke oder auch Malariamücke übertragen. Sie ist meistens zur Dämmerung bis in die frühen Morgenstunden aktiv.

Symptome
Kopf- und Gliederschmerzen, Müdigkeit, Übelkeit, leichter Durchfall, Schüttelfrost und Fieber. Solltest du diese Symptome haben, dann auf zum Arzt.

Schutz
Von der Weltgesundheitsorganisation, kurz WHO, wird das weltweite Malariavorkommen in sogenannte Risikogebiete unterteilt. Dabei wird zwischen keinem oder minimalem, geringem und hohem Malariainfektionsrisiko unterschieden. Durch diese Unterteilung ergeben sich auch verschiedene Arten wie du dich gegen Malaria schützen kannst.

 

Bei Reisen in Gebiete mit minimalem Infektionsrisiko, ist die Expositionsprophylaxe »Schutz gegen Insekten« meist ausreichend, das heißt

  • Mückenstiche vermeiden
  • helle, langärmelige Kleidung tragen, vor allem bei Einbruch der Dämmerung
  • Anti-Insekten-Spray verwenden
  • unter einem Moskitonetz schlafen
  • zusätzlich kann die Kleidung und das Moskitonetz mit geeigneten Insektiziden eingesprüht werden

 

Bei Reisen in Gebiete mit geringem Infektionsrisiko

  • Expositionsprophylaxe zur Infektionsvorbeugung
  • bei Verdacht auf Malaria, umgehend einen Arzt aufsuchen und eine notfallmäßige Selbstbehandlung, durch die Einnahme von Malarianotfallmedikamenten, durchführen

 

Bei Reisen in Gebiete mit hohem Infektionsrisiko

  • Expositionsprophylaxe zur Infektionsvorbeugung
  • Einnahme von Medikamenten vor, während und nach der Reise, der sogenannten Chemoprophylaxe
  • bei Verdacht auf Malaria, umgehend einen Arzt aufsuchen

 

Malariamedikamente sind rezeptpflichtig, daher musst du dir diese von einem Arzt verschreiben lassen. Am besten gleich bei einem Facharzt für Reise- und Tropenmedizin, dieser kennt das Infektionsrisiko und berät dich über die Einnahme einer notfallmäßigen Selbstbehandlung und wann Chemoprophylaxe sinnvoll ist.

Kosten
ich bezahlte 59,90 € (12 Tabletten)

Dengue-Fieber

Dengue-Fieber zählt weltweit zu den am häufigsten übertragenen und schnell ausbreitenden viralen Erkrankungen durch Mücken. In den vergangenen Jahren hat das Dengue-Fieber stark zugenommen und auch in nicht betroffenen Gebieten treten immer häufiger Fälle auf. Der Dengue-Impfstoff ist aktuell für Reisende nicht zugelassen.

Gebiet
Afrika, Mittel- & Südamerika, Südostasien

Übertragung
Dengue-Fieber wird durch den Stich der weiblichen Aedes Mücke, am häufigsten von einer Gelbfieber- oder Tigermücke, übertragen. Im Gegensatz zu der Malariamücke sind diese tagsüber aktiv.

Folgen
Plötzlich auftretende Fieberschübe, Kopf- und Augenschmerzen, starke Muskelschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Hautausschlag. Diese Symptome verschwinden meistens innerhalb einer Woche wieder. Einen Arzt würde ich trotzdem aufsuchen auch wenn es keine speziellen Medikamente gegen das Dengue-Fieber gibt.

Bei einem Dengue-Schock-Syndrom, einem kritischen Verlauf kommen noch Körpertemperaturabfall unter 36 °C, anhaltendes Erbrechen oder Erbrechen von Blut, Bauchschmerzen und schnelles Atmen hinzu. In diesem Fall musst du umgehend in ein Krankenhaus.

Schutz
Durch Expositionsprophylaxe, dem sogenannten »Schutz vor Insekten«

  • Mückenstiche vermeiden
  • langärmelige Kleidung tragen
  • Anti-Insekten-Spray verwenden
  • unter einem Moskitonetz schlafen
  • zusätzlich kann die Kleidung und das Moskitonetz mit geeigneten Insektiziden eingesprüht werden

04. Reiseapotheke

Bisher hab ich noch nie daran gedacht, mir eine »Reiseapotheke« zusammenzustellen. Klar, Pflaster waren immer mit dabei und ein paar Dinge hab ich immer in meinem Beautycase, doch für meine Weltreise soll nun so eine Reiseapotheke her. Mir war auch wichtig, dass ich Medikamente mitnehme die ich kenne und vertrage. Was du vor Ort bekommst, weißt du ja nie.

  • Pinzette, Nadel, Schere
  • Pflaster, Blasenpflaster
  • sterile Kompressen, Mullbinden
  • Fieberthermometer
  • Anti-Insekten-Spray
  • Sonnencreme
  • Bepanthen Plus Creme, gegen Schürf-, Schnitt-, Kratz- und Brandwunden
  • Ichtholan, Zug- oder Ziehsalbe
  • Fenistil Gel, gegen Juckreiz bei Mückenstichen und Sonnenbrand
  • Mexalen Tabletten, gegen Fieber und Schmerzen
  • Otovowen Tropfen, gegen Erkältungen mit Entzündungen im Bereich des Mittelohres und Ohrenschmerzen
  • Carbo Kohletabletten, gegen Durchfall, nur für den Notfall bei langen Busfahrten ohne Klo
  • Malaria Tabletten, rezeptpflichtig
  • Handdesinfektionsmittel
Fazit

Wie du gelesen hast, hab ich mich vor meiner Weltreise impfen lassen und auch meine Standardimpfungen aufgefrischt. Ob oder gegen was du dich impfen lässt, hängt natürlich ganz von dir selbst ab und hast auch nur du zu entscheiden.

Beim Öffentlichen Gesundheitsportal Österreichs bekommst du noch einmal einen Einblick, welche Impfungen für welche Länder empfohlen werden und kannst dich noch genauer über die verschiedenen Krankheiten informieren.

Das Tropeninstitut.de stellt dir ebenfalls diese Informationen zur Verfügung, zudem erhältst du hier wirklich ausführliche und aktuelle Informationen zu Malariarisikogebieten.

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