Eines meiner schönsten Erlebnisse in Südamerika und auch der Grund warum ich spontan nach Bolivien gereist bin. Das war meine 3-tägige Tour in einem 4×4 Jeep. Von Uyuni in Bolivien ging es nämlich bis nach San Pedro de Atacama in Chile.
Uyuni
Einer der besten Ausgangspunkte für die Tour nach San Pedro de Atacama oder für einen Ausflug in der Salar de Uyuni ist das kleine Örtchen Uyuni. Wenn du dir nicht selber ein Auto mietest, dann findest du hier zahlreiche Touranbieter die im Prinzip alle genau das Selbe anbieten. Ich hab mich für Quechua Connection 4WD entschieden, da diese im Internet empfohlen wurden.
Das tolle ist, Uyuni erreichst du von fast jeder Stadt aus mit dem Bus. Es kann mal sein, dass du umsteigen musst, doch von den umliegenden Städten fahren täglich mehrere Busunternehmen nach Uyuni.
Bustickets können ganz einfach an jedem Busterminal gekauft werden oder online über TicketsBolivia.
Von Bolivien nach Chile
Treffpunkt war um halb 10 Uhr vor dem Büro von Quechua Connection 4WD. Nachdem alle eingetroffen waren, erhielten wir Infos zum Ablauf der Tour und dann konnte es auch schon losgehen. Naja fast, erst noch alle Backpacks, Schlafsäcke und den Proviant für die nächsten Tage aufladen.
Wir starteten mit zwei 4×4 Jeeps und 12 Personen, darunter 2 Tourguides.
Eisenbahnfriedhof
Wenige Kilometer außerhalb des Zentrums von Uyuni hielten wir am Cementerio de los Trenes, dem größten Eisenbahnfriedhof der Welt. Rund 100 vor sich hinrostende Lokomotiven und Wagons befinden sich auf dem Eisenbahnfriedhof. Gleich neben dem Friedhof wurden Metallskulpturen aufgebaut. Hier auf den Bildern ein T-Rex Dinosaurier und Bumblebee aus den Transformers Filmen.
Salar de Uyuni
Mein Highlight am ersten Tag war definitiv der Salar de Uyuni. Mit über 10.500 km² ist er die größte Salzwüste der Welt. Eine schneeweiße Salzfläche soweit das Auge reicht, denn egal in welche Richtung du schaust, scheint es als würde die Salzwüste kein Ende haben.
Durch die endlose Weite hat es sich etabliert, lustige Perspektivenfotos zu machen. Solltest du auch mit einer Tour unterwegs sein, dann macht ihr die Fotos auf jeden Fall mit eurem Tourguide.
Info! Diese Fotos werden in der Trockenzeit zwischen April und November gemacht.
In der Trockenzeit ist die Salzkruste so dick, dass sogar Busse über die Salzwüste fahren können. Oder dein Guide dir einfach ein Fahrrad in die Hand drückt und du selber mal ein paar hunderte Meter über die verkrustete Salzfläche fahren kannst.
In der Regenzeit, von Dezember bis März, fließt Wasser in die Salzwüste. Dabei löst sich das Salz der Salzkruste und vermischt sich mit dem Wasser. In dieser Zeit wird der Salar de Uyuni zu einem reflektierenden Wasserspiegel bei dem es scheint als würde der Horizont verschwinden. Hört sich nach einem tollen Fotomotiv an.
Der Salar de Uyuni kann daher ganzjährig besucht werden, allerdings kann es während den Regenmonaten sein, dass nicht alle Fahrbahnen befahrbar sind.
Ein Dakar Rallye Sign mitten in der Salar de Uyuni in Bolivien? Genau, denn die Dakar Rallye ist keine klassische Rallye die auf einer Straße stattfindet, sondern sie wird in der Wüste ausgetragen. Von 2009 bis 2019 wurde sie in Südamerika ausgetragen und führe mitten durch die Salar de Uyuni, daher ist hier auch das Dakar Bolivia Sign und nebenan ein Meer aus Flaggen.
Isla Incahuasi und Isla Pia Pia
Wir fahren immer noch mitten auf der endlosen schneeweißen Salzfläche, als vor uns eine kleine Insel auftaucht. Mitten in der Salzwüste, umgeben von schneeweißem Salz, erhebt sich auf einmal die Isla Incahuasi, auf der sich jahrhundertealte Kakteen befinden.
Unweit entfernt zur Isla Incahuasi befindet sich die Isla Pia Pia. Nach einem kurzen Aufstieg erreichten wir einen große Höhleneingang. Wir wandern durch die Höhle, klettern zu einem kleinen Ausgang hinauf und vor uns tut sich ein unbezahlbaren Blick auf die Weite der Salzwüste auf.
Nach einem aufregenden und langen Tag erreichen wir am Rande der Salzwüste unsere Unterkunft für die erste Nacht. Eines der Salzhotels die hier in der Salar de Uyuni gebaut wurden und zum Großteil aus Salz bestehen.
Valle de Corales
Nach dem Frühstück brechen wir auch schon auf, denn vor uns liegt ein weiterer langer Tag mit vielen neuen Abenteuern.
Der erste Stopp für heute ist im Valle de Corales, einem Korallenmeer mitten in der Wüste. Die versteinerten Korallen stammen aus der Zeit, als hier noch ein See war. Als das Wasser dann zurückging und verdunstete blieben nur noch die versteinerten Korallen übrig.
Vulkan Ollagüe
Der noch aktive 5.870 Meter hohe Vulkan Ollagüe befindet sich auf der Grenze zwischen Bolivien und Chile. An der Seite des Vulkans ist häufig eine riesige Dampfwolke einer Fumarole zu sehen. Eine Fumarole ist eine Dampfaustrittsstelle in aktiven vulkanischen Bereichen. Hier auf dem Foto ist sie links ganz leicht zu erkennen.
Flamingos
Wir sind auf dem Weg zur Lagunenroute, denn hier befinden sich in einer Linie vier große Lagunen. Wir sind aber nicht hier, um die schönen Lagunen zu bestaunen, sondern ihre Bewohner. Bevor unser Jeep an der ersten Lagune, der Laguna Cañapa, zum stehen kommt, sehe ich auch schon mehrere hundert Flamingos. Und alle haben sie ihren Kopf unter die Wasseroberfläche gesteckt, um Nahrung zu suchen.
An der zweiten Lagune, der Laguna Hedionda, konnten genau das selbe Spiel nochmals sehen. Mehrere hundert Flamingos, die ihre Köpfe unter Wasser gesteckt haben. Wir waren alle begeistert, dieses Naturschauspiel in so einer Kulisse erleben zu dürfen.
In Bolivien leben drei Flamingoarten. Der Andenflamingo, der sofort erkannt wird, da er gelbe Beine hat. Daher wird er auch oft Gelbfußflamingo genannt. Der Chileflamingo der auffällig rosa gefärbte Füße hat und der Jamesflamingo
Laguna Colorada
Die wohl spektakulärste Lagune in Bolivien, direkt am Eingang zum Nationalpark Eduardo Avaroa. Denn dank einer speziellen Algenart die hier wächst, färbt sich die Laguna Colorada rot. So wechselt hier die Farbe von einem kräftigen blau zu einem knalligen rot und als wäre das nicht schon genug Kontrast und ein unglaubliches Naturschauspiel, schwimmen hier nämlich noch weiße Boraxinseln im Wasser. Was will man dazu noch sagen? Und dazu kommt dann auch noch die Landschaft in der sich die Laguna Colorada befindet und der Vulkan im Hintergrund dazu.
Sol de Mañana
Sol de Mañana ist ein 2 km² großes Geothermalgebiet. Einem Gebiet in dem sich geothermische Aktivitäten abspielen. Hier kannst du Geysire, Fumarole und kochende Schlammlöcher beobachten und das hautnah. Das ganze Gebiet ist nämlich nicht abgezäunt und du kannst quer durchlaufen und dir alles ganz genau ansehen.
Ein Tag voller Highlights, denn heute fuhren wir wirklich von Highlight zu Highlight und dabei fuhren wir eigentlich nur durch Boliviens Landschaft und ihre einzigartige Natur.
Nicht weit von der Sol de Mañana entfernt befindet sich an einer natürlichen Thermalquelle unsere Unterkunft für diese Nacht. Heute rentiert es sich den Schlafsack auszupacken und sich darin einzukuscheln, denn die Temperaturen sanken auf Minusgrade runter.
Laguna Verde und Laguna Blanca
Bevor es zur Grenze nach Chile geht, halten wir noch an zwei besonderen Lagunen. Der Laguna Verde mit ihrer auffällig grünen Färbung und der weißen Laguna Blanca.
Die Grünfärbung der Laguna Verde ist auf den hohen Anteil verschiedener Mineralien zurückzuführen. Bei wechselnden Windverhältnissen werden diese Mineralien unterschiedlich aufgewirbelt, daher wechselt die Wasserfarbe der Laguna Verde gerne zwischen einem hellen Türkis und einem dunkleren Grün. Wir hielten genau in dem Moment an der Laguna Verde, als das Wasser anfing sich langsam mehr ins grünliche zu Färben.
Obwohl sich die Laguna Blanca nur wenige Meter entfernt von der Laguna Verde befindet, weißt sie eine ganz andere Mineralienzusammensetzung auf. Diese Mineralien sind verantwortlich für die Weißfärbung der Lagune.
Die letzten Meter vor der Grenze
In unserem Jeep herrscht totenstille. Ich glaube es geht gerade allen genau gleich wie mir. Auf einer Seite traurig, dass wir in wenigen Minuten die Grenze zu Chile erreichen werden und auf der anderen Seite neugierig, welche Abenteuer uns in Chile erwarten werden.
Wir hielten noch ein letztes Mal in Bolivien für ein Abschiedsgruppenfoto, bevor wir an der Grenze in einen Minivan umsteigen und uns von unseren Guides verabschieden müssen.
Quechua Connection 4WD
Wie du den richtigen Touranbieter findest ist schwer zu sagen. Ich habe beispielsweise einen Tipp von einem Reisenden bekommen und mich dann im Internet trotzdem nochmals über andere Touranbieter erkundigt. Und dort bin ich auch auf Quechua Connection 4WD aufmerksam geworden. Das tolle ist, sie haben eine Webseite und die hab ich mir dann einfach noch durchgelesen und mich direkt mit ihnen in Verbindung gesetzt. Alle Fragen die ich noch hatte wurden schnell und unkompliziert beantwortet und dann war ich mir sicher, dass ich meine Tour von Bolivien nach Chile mit Quechua Connection 4WD buche.
Quechua Connection 4WD bietet zwei Touren an.
Beide Touren starten in dem kleinen Dorf Uyuni in Bolivien, wobei eine Tour in San Pedro de Atacama in Chile und die andere zurück in Uyuni endet. Dabei sitzen auch beide Touren im gleichen Jeep. Der Unterschied ist eigentlich nur, dass eben die Leute die nach Chile wollen an der Grenze ausgeladen werden und in einen Minivan umsteigen, die anderen bleiben sitzen und fahren zurück nach Uyuni.
- Uyuni – Uyuni: ca. 170,00 €
- Uyuni – San Pedro de Atacama: ca. 185,00 € + 2,00 € für den Grenzübertritt
Dazu kommen dann noch Eintrittsgebühren und Trinkgeld.
- Optional: Isla Incahuasi 4,00 €
- Optional: Thermalquelle 1,00 €
- Nationalpark Eduardo Avaroa 20,50 €
- Optional: Trinkgeld für den Guide
Frühstück-, Mittag- und Abendessen, Trinken während den Mahlzeiten, Transport im Jeep, Guide, Unterkünfte und Schlafsack.
Nicht inkludiert sind Wasser und Snacks.
Weitere Informationen erhältst du direkt auf der Website von Quechua Connection 4WD. Anfragen können auch problemlos über WhatsApp gestellt werden. Zudem bietet Quechua Connection 4WD auch noch weitere Touren an.
Gut zu wissen
Damit du auch die richtige Ausrüstung mit dabei hast, hab ich hier noch Informationen zum Klima während der Tour von Bolivien nach Chile und meine Packliste.
Vorab, der Salar de Uyuni kannst du das ganze Jahr über bereisen. Bevor du deine Reise buchst, solltest du allerdings das unterschiedliche Klima etwas kennen.
Die Regenzeit ist von Dezember bis März, in dieser Zeit fließt Wasser in die Salzwüste und verwandelt diese zu einem reflektierenden Wasserspiegel, was sicherlich ein tolles Fotomotiv ist. Zu dieser Zeit kann es sein, dass Fahrbahnen nicht befahrbar sind. Allerdings ist das Klima in diesen Monaten wesentlich wärmer als in der Trockenzeit, die von April bis November anhält.
Von Dezember bis März hast du tagsüber Temperaturen zwischen 15 – 20 Grad und in der Nacht fallen die Temperaturen selten unter Null Grad. In den Monaten zwischen April und November können die Temperaturen tagsüber ebenfalls bei 15 Grad liegen. In der Nacht fallen diese jedoch auf bis zu -10 Grad, vor allem in den kältesten Monaten Juli und August musst du dich darauf richtig vorbereiten. In dieser Zeit ist der Wind auch wesentlich stärker als in den anderen Monaten.
Mit der richtigen Kleidung kannst du die Tour definitiv das ganze Jahr über machen.
- warme Kleidung » tagsüber, aber vor allem in der Nacht kann es sehr kalt werden, sogar in der Wüste
- Kappe und Schal » ich brauchte beides gegen die Kälte, ansonsten eine Kappe als Sonnenschutz, wenn du empfindlich bist
- Regenjacke » während der Regenzeit sicherlich eine gute Idee
- Trekking- oder Wanderschuhe » weil sie einfach mehr aushalten als normale Turnschuhe
- Sonnencreme » in dieser Höhe bekommst du wesentlich schneller einen Sonnenbrand und zudem befindest du dich hier in der Wüste
- Kamera
- Wasser » während den Mahlzeiten sind auch Getränke inkludiert und sonst hält der Jeep auch mal an einem Geschäft, die sind in der wüste jedoch nicht an jeder Ecke anzutreffen
- Snacks » für den kleinen Hunger zwischendurch
- Klopapier » falls wirklich mal kein Klopapier an einer der Toilette zu finden ist
- Bargeld » für Eintritte und Trinkgeld
In meinem Beitrag »12. Weltreise Packliste« kannst du nachlesen was ich alles mit dabei hab. Damit du auf deiner Reise nichts wichtiges vergisst und auch einen Überblick behältst, was du bereits hast und was du noch besorgen willst, kannst du dir meine Checkliste • Packliste für die Weltreise speichern.
2 Responses
Wow! Das hört sich nach einer voll coolen Tour an. Die verschiedenen Farben und auch die Salzwüste erinnern mich ans Death Valley in den USA. Deine Tour scheint wirklich jeden Euro wert gewesen zu sein. Auch toll sowas mit einer Gruppe zusammen zu machen.
Die Tour war wirklich jeden Cent wert. Die Gruppe und auch die Guides waren spitze und ich fand die paar Tage richtig schön. Ich kann die Tour durch Bolivien einfach nur weiterempfehlen und sie war definitiv eines meiner Highlights in Südamerika. Das nächste Mal mach ich dann wohl eine Tour durchs Death Valley 🙂